Werbung

Dieser Text ist Teil des nd-Archivs seit 1946.

Um die Inhalte, die in den Jahrgängen bis 2001 als gedrucktes Papier vorliegen, in eine digitalisierte Fassung zu übertragen, wurde eine automatische Text- und Layouterkennung eingesetzt. Je älter das Original, umso höher die Wahrscheinlichkeit, dass der automatische Erkennvorgang bei einzelnen Wörtern oder Absätzen auf Probleme stößt.

Es kann also vereinzelt vorkommen, dass Texte fehlerhaft sind.

  • Politik
  • im In Post-Pensionskassen fehlen

sechs Milliarden Mark

Bundesregierung verdrängte Folgen der Privatisierung des Staatsunternehmens

  • Lesedauer: 2 Min.

In den Pensionskassen derfrüheren Postbeamten fehlen allein für das nächste Jahr sechs Milliarden Mark.

Bonn (ND-Rex). Im Bonner Finanzministerium wurde dies am Mittwoch bestätigt. Der Fakt sei aber schon seit langem bekannt. Tatsächlich hat Finanzminister Theo Waigel bereits im Juli den vorzeitigen Verkauf von Aktien der Telekom aus Bundesbesitz angekündigt. Widersprochen wurde von Regierungsseite wie von der Opposition, bei den Löchern in den Pensionskassen handele es sich um Rechenfehler eines Versicherungsagenten. Die Post ist seit 1994 als Telekom, Post

AG und Postbank privatisiert worden. Der PDS-Abgeordnete Gerhard Jüttomann hatte davor gewarnt, daß die drei privaten Unternehmen nicht nur Dienstleistungen abbauen, sondern auch übernommene Beamte in den vorzeitigen Ruhestand drängen würden. Die Bundesregierung bestritt solche Ansichten. Inzwischen sind von 400 000 Postmitarbeitern nur noch 280 000 beschäftigt. Ein Teil ging zu anderen Unternehmen. Der Rest wurde zur vorzeitigen Pension gedrängt. Die drei Post-Nachfolger zahlen nur einen Anteil in die Pensionskassen für die ehemaligen Beamten ein. Die Telekom gibt 2,9 Milliarden Mark, die Post 4 Milliarden und die Postbank 300 Millionen aus. Der Rest kommt vom Bund.

Mit dem vorzeitigen Verkauf weiterer Telekom-Aktien zur Füllung der Pensionskassen geht die Bundesregierung ein Risiko ein. Die im Bundesbesitz befindlichen Aktien werden ab kommendem Jahr bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau geparkt. Die Bundesregierung hatte sich verpflichtet, in ihrem Besitz befindliche Aktien erst nach einer gewissen Zeitspanne auf den Markt zu werfen. Mit dem Parken bei der staatseigenen Kreditanstalt für Wiederaufbau wird praktisch erst einmal Geld geliehen. Der bündnisgrüne Abgeordnete Oswald Metzger wies auf einen weiteren Mißstand hin. Der Erlös für die verkauften Telekom-Aktien aus Staatsbesitz reiche nur für zehn Jahre aus.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal