nd-aktuell.de / 24.09.1998 / Politik / Seite 5

Drei Staatssekretäre müssen gehen

Stoiber verdankt nun seinen Wahlsieg genau dem Politiker, den er vor vier Jahren aus dem Kabinett feuerte. Er revanchierte sich umgehend, indem er den Münchner CSU-Chef auf der Pressekonferenz am Tag nach der Wahl gleich mehrmals zitierte und ein Festhalten an dessen ausländerpolitischer Linie ankündigte. Trotz all dieser Ehren muß auch der Rechtsaußen aus München noch eine Weile auf sein Comeback warten. Denn personalpolitische Wohltaten, aber auch Grausamkeiten will Stoiber erst nach seiner eigenen Wiederwahl zum Ministerpräsidenten bekanntgeben. An Grausamkeiten wird kein Mangel herrschen. Denn der Volksentscheid vom Frühjahr verpflichtet Stoiber auch, seine Regierung »abzuspecken«. Drei Staatsekretäre müssen gehen. Mindestens.