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EM Ost-West-Gefälle wird noch Jahre andauern

Tempo der Einkommensanpassung abgebremst

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin (ADN). Der stürmische Prozeß der Anpassung der Löhne und Gehälter in Ostdeutschland an das westdeutsche Niveau ist abgeflaut. Nach Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin hat sich 1997 die relative Einkommensposition der Arbeitnehmer im Osten weniger als in den Vorjahren verbessert. Die durchschnittlichen Bruttomonatseinkommen aus unselbständiger Arbeit beliefen sich 1997 im Osten auf gut 74 Prozent (4093 Mark), die Bruttolöhne und -gehälter auf 77 Prozent (3367 Mark), die Nettolöhne und -gehälter auf 85 Prozent (2362 Mark) der vergleichbaren Beträge im Westen.

Wegen der in der ersten Hälfte der 90er Jahre zunächst rasch vollzogenen Anpassungsschritte waren die Lohnstückkosten in den neuen Ländern erheblich über das Niveau im früheren Bundesgebiet gestiegen. Dabei fiel zusätzlich ins Gewicht, daß die Produktivi-

tät nicht mit der Einkommensentwicklung Schritt hielt. Weil 1997 die Lohnstückkosten im Osten nun etwas stärker zurückgegangen sind als im früheren Bundesgebiet, haben sie sich im Niveau etwas weiter angenähert, heißt es in dem DIW-Bericht. Gleichwohl sind sie insgesamt immer noch um 23 Prozent höher (1991. 51 Prozent). Am weitesten ist die Angleichung beim Produzierenden Gewerbe vorangeschritten. Hier liegt der Abstand nur noch bei etwa 4 Prozent.

Das gesamtwirtschaftliche Produktionsergebnis belief sich 1997 - je Erwerbstätigen - in den neuen Ländern auf 60 Prozent des West-Wertes. 1991 hatte die durchschnittliche Wirtschaftsleistung im Osten allerdings nur 31 Prozent des Westniveaus betragen. Das Institut geht davon aus, daß die Ost-West-Angleichung bei Wirtschaftsleistung, Lohnkosten und Lohnstückkosten auch in den kommenden Jahren nur langsam fortschreitet.

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