nd-aktuell.de / 24.09.1998 / Politik / Seite 16

Zwei Entscheidungen vom Punkt

Hertha BSC und Bochum siegten nach Elfmeterschießen/Hansa verlor

Düsseldorfer Jubel nach dem 2:1 gegen 60 München

Foto: dpa

Von Matthias Ende

Als treffsicherer erwiesen sich die Außenseiter beim Elfmeterschießen in der Pokalrunde am Dienstag abend: Bochum warf so auf <üem Betzenberg den Meister aus dem Rennen, und Hertha stahl in Leverkusen der Bayer-Elf die Show Zu den Überraschungen zählte sicher auch das 2:1 von Düsseldorf gegen den derzeitigen Bundesligazweiten München 60. Dem Rest der Spiele kann man den Stempel normal aufdrücken. Leider auch der 2:3-Niederlage des FC Hansa im Bremer Weserstadion. Siege scheinen derzeit nicht zur Erstausstattung der Hanseaten zu gehören. »Es hat schon erfreulichere Ergebnisse für uns in Bremen gegeben«, meinte Trainer Lienen. »Für mich haben Fuchs und Neuville aber nicht enttäuscht.« Schwächen zeigte Hansa abermals in der Abwehr Eine Schuldzuweisung gab es von Lienen aber noch nicht. Die Rostocker mußten ohne Pamic, Dowe und Radwan auskommen. Torjäger Pamic kann am Freitag beim Hamburger SV wieder eingesetzt werden.

ine starke Partei lieferte Hertha. Nach dem Weiterkommen bei den heimstarken Leverkusenern schwärmte Manager Dieter Hoeneß: »Das war ein Riesenspiel der Mannschaft.« Auch Trainer Röber war erfreut: »Wir haben sehr gut gespielt. Dariusz Wosz hat ein überragendes Spiel gemacht. Das war länderspielreif.« DFB-

Teamchef Ribbeck kommentierte verhaltener- »Dariusz Wosz hat gut gespielt.« Ribbeck, der wegen der Fragezeichen um Häßler und Möller und des Rücktritts von Effenberg nach Lösungen für das Mittelfeld für das Türkei-Spiel (10. Oktober) sucht, könnte mit dem Berliner eine Lösung gefunden haben. Doch sind auffallende Leistungen im Klub und in der Auswahl zwei verschiedene Dinge.

Dem kleinen Wosz (1,69 m) hat das Spiel in Leverkusen »Riesenspaß« gemacht. »Ich habe noch nicht so viele Ballkontakte wie in Bochum und muß viel

nach hinten arbeiten. Aber das muß man in der Türkei auch.«

Der Auftakt der zweiten Pokalrunde ließ aber auch deutlich werden, daß die Fans nicht mehr jedes Angebot wahrnehmen. Den stets ausverkauften Betzenberg suchten nur 23 371 auf. Die anderen Spiele fanden vor wesentlich spärlicherer Kulisse statt. Einige Trainer nutzten den Pokalwettbewerb als Test für neue Spieler Otto Rehhagel vom FCK schickte erstmals den Ungarn Hrutka und den Nigerianer Ojigwe aufs Feld. Sein Bochumer Kollege Klaus Toppmöller mußte

gar neun Stammspieler ersetzen und praktisch ein Nachwuchsteam nominieren. Die größte Sensation gab es am Mittwoch durch das 1:0 des Regionalligisten Siegen gegen den Bundesligisten Freiburg.