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Mehr Straftaten, Einbrüche und auch Schwarzfahrer

Innensenat huldigt »Aktion Sicherheitsnetz« Von Rainer Funke

  • Lesedauer: 2 Min.

Rund 13 800 Straftaten wurden im ersten Halbjahr im hauptstädtischen öffentlichen Nahverkehr registriert- im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es noch etwa 20 000 gewesen. Und die Zahl der mit Gewalt verbunden Fälle sank von 7058 auf 4534. Die Innenstaatssekretäre Kurt Schelter (Bonn) und Kuno Böse (Berlin) führten das gestern vor der Presse auf die »Aktion Sicherheitsnetz« zurück, die es seit Januar in der Stadt gibt und die engere Zusammenarbeit zwischen Bundesgrenzschutz (BGS) und Landespolizei an den Schnittstellen ihrer Zuständigkeit meint. Denn der BGS hat als

Bahnpolizei auf Bahnhöfen das Sagen, die Berliner Polizei selbiges ringsherum.

Zudem, so Schelter, löse das Sicherheitsnetz Synergieeffekte aus, denn viele Sachbearbeiter aus den Ordnungs-, Ausländer- oder Jugendämtern hätten sich von ihren Stühlen erhoben und auf den Weg dorthin gemacht, wo Arbeit auf sie wartet. Ordnungsbehörden müßten auch Ordnungsaufgaben annehmen, ergänzte Böse.

Allerdings verschwiegen die Herren, daß gleichzeitig und im selben Zeitraum die Zahl der ertappten Schwarzfahrer um 68 Prozent auf 13 100 gestiegen ist - trotz allgegenwärtiger Polizeibeamter im Nahverkehr Der BGS hatte seine Mannstärke auf Bahnhöfen von 395 auf 500 erhöht.

Die Frage, inwiefern niedergehende statistische Zahlen etwas mit dem Sicherheitsnetz zu tun haben, konnte nicht so recht geklärt werden.

Schelter sprach von kreativer, intelligenter Polizeiarbeit, die man besser verschränkt habe, Polizeipräsident Hagen Saberschinsky wenigstens von »hoher und höchster Präsenz, niedriger Eingriffsschwelle, gezielter Bekämpfung und baulichen Maßnahmen auf den Bahnhöfen«.

Anderenorts war durchgesickert, daß die Kriminalitätstrends keinen Grund dafür bieten, in Lob und Freude zu verfallen. Die Summe der Straftaten hat sich nämlich im ersten Halbjahr auf 293 982 (+ 0,4 Prozent gegenüber Januar bis Juni 1997) vergrößert.

Auch bei Wohnungseinbrüchen gab es ein Plus von 25 Prozent auf 8374 Straftaten, bei Betrug um 17 Prozent. Weniger Fälle registrierte man beim Straßenraub und -diebstahl um 18 bzw 14 Prozent. Sachbeschädigungen im öffentlichen Raum haben sich auf etwa 12 000 Straftaten verdreifacht. Die Aufklärungsquote wuchs um 1,6 auf 49,7 Prozent.

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