nd-aktuell.de / 28.09.1998 / Politik / Seite 14

Löwen und Bären hieben aufeinander ein

Am Sonntag in Hohenschönhausen 4:2 gegen Landshut Von Gerd Münster

Hans Zach, Chefcoach der Kassel Huskies, machte eine Woche nach dem verbalen Ausrutscher in Hannover seinem Spitznamen erneut alle Ehre. »Bitter, wenn man so verliert«, schimpfte der »Alpenvulkan« und erklärte den Schiedsrichter zum Sündenbock für die O:2-Niederlage in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) bei den Kölner Haien.

Zach empörte sich über die »dubiose Hinausstellung« von Verteidiger Jochen Molling, die Kölns Stürmerstar Corey Millen zum vorentscheidenden 1:0 nutzte. Die Haie freuten sich über die erneut tolle Kulisse mit 13 692 Zuschauern, verbesserten sich auf den zweiten Tabellenplatz mit vier Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Nürnberg Ice Tigers und hatten kein Verständnis für Zachs erneuten Wutausbruch. »So geht's nicht. Schließlich ist der Mann auch Bundestrainer«, kritisierte Kölns Manager Miro Sikora.

Schon vor Wochenfrist war Zach, der im Nebenjob die deutsche Nationalmannschaft betreut, aufgefallen, als er nach Kassels 2.3 in Hannover Scorpions-Verteidiger Martini nach dessen Stockfoul gegen Seppo böse Absicht unterstellte. Die Videoaufzeichnung widerlegte Zach,

die Attacke des Kanadiers stellte sich als eher harmlose und ungewollte Regelwidrigkeit heraus. Auch in Köln lag Zach daneben, denn die Entscheidung von Schiedsrichter Schimm aus Waldkraiburg gegen Molling wegen Haltens war zwar kleinlich, aber korrekt. Millen nutzte in der 55. Minute die unnötige Strafzeit des Nationalspielers zur Führung, zehn Sekunden vor der Schlußsirene machte der Schwede Forslund Kölns verdienten Sieg perfekt.

Die Fäuste flogen in der Frankfurter Eishalle. Nach einem üblen Stockfoul des Berliner Eisbären Fortier in der 53. Minute gegen Lions-Stürmer Chabot, der zum Glück nur eine Schramme im Gesicht abbekam, eskalierte die Partie. Der als Rauhbein bekannte Frankfurter Hayward ließ sich vom Gegner provozieren und löste eine minutenlange Massenschlägerei aus. Insgesamt 197 Strafminuten, 78 gegen Frankfurt und 119 gegen Berlin, verhängte Referee Slapke aus Bad Tölz. Hayward sowie der Berliner Corriveau müssen wegen Match-Strafe mit einer längeren Sperre rechnen.

Die Berliner Eisbären feierten in Hohenschönhausen am Sonntag abend gegen Landshut einen 4.2-Sieg, den Svensson und Govedaris in der 53. und 57 Minute perfekt machten. 3700 Zuschauer feierten den dritten Sieg ihrer Eisbären in der laufenden Saison.