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Ein Schicksal?

  • ReinhardBrühl
  • Lesedauer: 2 Min.

Wi(e)der das Vergessen« überschrieben Ingomar Klein und Wolfgang Triebel den ersten Abschnitt ihres Buches. »Wieder« vollziehe sich in Deutschland ein Prozeß schleichender Militarisierung unter dem Vorwand, daß sich nationale Interessen nicht ohne die Fähigkeit zur Drohung mit oder Anwendung von militärischer Gewalt werden durchsetzen lassen. Deshalb schreiben sie »wider« das Vergessen der politischen Motive und Ziele, die schon einmal hinter solchen Rechtfertigungen standen. Klein

Ingomar Klein / Wolfgang Triebel: »Helm ab zum Gebet!«. Militarismus und Militarisierung - ein deutsches Schicksal? Trafo-Verlag, Berlin 1998. 258 S., geb., 44,80DM.

Staaten zur Wiederbewaffnung drängten und in sich feindlich gegenüberstehende Militärblöcke einbanden. Die durch Selbstauflösung des Warschauer Vertrages beendete Blockkonfrontation erschien wie ein Befreiungsschlag. Und mit dem »Beitritt« der DDR zur BRD 1990 war die Chance gegeben, der Militarisierung der Gesellschaft als deutsches »Schicksal« ein Ende zu bereiten. Die NATO hatte keinen Feind mehr, das vereinigte Deutschland war nur noch von Freunden »umzingelt«. Doch im Hochgefühl ihres Triumphes über den Ex-Konkurrenten dachte die NATO nicht daran, sich auch aufzulösen oder in eine Organisation wie die OSZE einzuordnen. Es fand nur eine Muta-

tion »von einem vormals antisowjetischen Militärblock zum immer mehr weltweit agierenden militärischen Arm imperialen Interesses der USA und weniger führender NATO-Mächte« statt, konstatieren Klein und Triebel. Und: Deutschland zeigt Interessen, die denen der Alldeutschen 1914 nicht unähnlich sind

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