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bbbi Arbeitslosenzahl sank unter vier Millionen

DGB: Keine Trendwende/ Jugend-Sofortprogramm kostet 700 Millionen Mark

  • Lesedauer: 2 Min.

Die Konjunkturbelebung, saisonale Einflüsse sowie verstärkte ABM in den neuen Ländern haben die Arbeitslosenzahl in Deutschland erstmals seit zwei Jahren unter die Vier-Millionen-Marke gedrückt. Erwerbslose setzten in vielen Städten ihre Proteste fort.

Berlin/Nürnberg (dpa/Reuters/ND). Im Vergleich zum August sank die Arbeitslosenzahl im September um 342 700 auf 3,97 Millionen, teilte die Bundesanstalt für Arbeit (BA) am Dienstag in Nürnberg mit. In Ostdeutschland registrierten die Arbeitsämter 1,232 Millionen Arbeitslose, 61 000 weniger als im August, die Quote sank von 18,3 auf 16,3 Prozent. Im Westen ging die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum August um 67 000 auf

2,734 Millionen und die Quote um 0,7 auf 8,8 Prozent zurück. Hauptgrund für den Rückgang ist laut BA-Präsident Bernhard Jagoda der saisonbedingte Herbstaufschwung. Daneben spielten die »anhaltend starke Ausweitung der Arbeitsmarktpolitik« und die konjunkturelle Belebung eine wichtige Rolle. Saisonbereinigt liegt die Arbeitslosenzahl nach BA-Berechnungen bei 4,15 Millionen.

Von einer wirklichen Trendwende am Arbeitsmarkt könne noch nicht gesprochen werden, sagte die stellvertretende DGB-Vorsitzende Ursula Engelen-Kefer Besonders in Ostdeutschland gäben die Zahlen kein realistisches Bild wieder Gegenüber dem Vorjahr seien über 210 000 Menschen mehr in Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik. Engelen-Kefer forderte, daß »dringend eine Kontinuität bei der aktiven Arbeitsmarktpolitik« er-

reicht wird. Auch die PDS-Bundestagsabgeordnete Heidi Knake-Werner verlangte von der neuen Koalition, die aktive Arbeitsmarktpolitik zu verstetigen. Als einer der ersten Schritte müsse auch das Arbeitszeitgesetz geändert werden, um vorhandene Arbeit gerechter zu verteilen. Um die leichte Entspannung am Arbeitsmarkt in einen Beschäftigungsaufschwung umzuwandeln, sei ein »Bündnis für Arbeit und Ausbildung« dringend erforderlich, erklärten der designierte Arbeitsminister Walter Riester und der SPD-Arbeitsmarktexperte Ottmar Schreiner Zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit werde die neue Regierung ein Sofortprogramm auflegen, bekräftigten die beiden Politiker. Die 100 000 neuen Arbeitsplätze für Jugendliche kosten nach SPD-Angaben netto 700 Millionen Mark.

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