Am 24. September erschien im »Neuen Deutschland« eine schöne Würdigung der »ersten 21 Bücher des DuMont-Literatur-Programms« und seines tüchtigen Programm-Leiters Christian Döring. Ich griff daraufhin zu meinem eben eingetroffenen Autorenexemplar von »Köln, Blicke. Ein Lesebuch«, das als Köln-Anthologie zu den neuen DuMont-Büchern gehört, und lese, was darin aus einem meiner Romane nachgedruckt ist. Über kleinere göttliche Druckfehler stolpernd, finde ich den rätselhaften Satz: »Ich steige die Treppe hinab, pisse am Taschentuch ab, wie immer in Pinten und auf Eisenbahn-Klosetts.« Dieser apokryphe Satz erregte mein heftiges Nachdenken. Stammt er mit all seinem akrobatischen Avantgardismus wirklich von mir? Ich schrieb natürlich was anderes. Aus dem ND erfahre ich, die 21 DuMont-Bücher seien »für ein anspruchsvolles Lesepublikum bestimmt«. Das mag ja zutreffen, vielleicht vermag mir einer der anspruchsvollen Leser auch zu verraten, wie man am Taschen-
tuch abpissen kann. Ich versteh s nicht, möchte es aber sehr gern wissen.
Gerhard Zwerenz 61389 Schmitten 3