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Knochenmarkspender für Leukämiekranken gesucht

Letzte Chance für 25jährigen Medizinstudenten Von Frank Klebe, ADN

  • Lesedauer: 3 Min.

Bauern der SchorfheiderAgrarGmbH in Groß Schönebeck legen einen Wintervorrat für ihre 2000 Rinder an. Auf rund 280 Hektar baut der Betrieb Mais an, der zu Silage verarbeitet wird

Foto: ZB/Franke

Seit zweieinhalb Monaten weiß Enzo Hilscher aus Lenzen in der Prignitz, daß er an Blutkrebs leidet. Doch will er auf keinen Fall aufstecken. Im Gegenteil: Mit seiner Mutter versucht er jetzt in einer großangelegten Aktion, Knochenmarkspender zu finden - für sich und für andere.

Die Erkrankung wurde bei dem 25jährigen Medizinstudenten eher durch Zufall entdeckt, als er sich für einen Medikamententest zur Verfügung stellte. Bei einer Voruntersuchung wurde der sehr hohe Anteil von weißen Blutkörperchen bemerkt. Weitere Untersuchungen bestätigten die Leukämieerkrankung.

Enzo Hilscher nennt es »Glück im Unglück«, daß die Erkrankung bei ihm noch früh entdeckt und sofort mit der Behandlung begonnen wurde. Eine erste Chemotherapie hat der passionierte Fußballer hinter sich. Sie wird mit täglichen Spritzen fortgesetzt. Einmal wöchentlich werden in der Klinik Blut und Knochenmark untersucht. Alles um Zeit zu gewinnen, wie er es ausdrückt. »Ich bin ja gesundheitlich noch so gut drauf, daß ich hoffe, alles zu überstehen, wenn man einen Spender für mich findet.«

In der eigenen Familie gibt es keinen geeigneten. Selbst die Gewebemerkmale von Zwillingsbruder Patrick sind ungeeignet. Dabei ist für die jährlich in Deutschland 4000 Leukämieerkrankten eine Übertragung von Knochenmark die

mer, Lehrer, Bürgermeister, Sozialarbeiter und Künstler zu Wort. Mathias Kölling, Gymnasiast aus Luckau, fragte nach der Doppelmoral in der Erwachsenenwelt: »Einerseits verurteilen sie Rechtsextremismus, aber wenn es sie selbst betrifft, fallen Worte wie Kanacke, und jeder Ausländer ist ein Krimineller«. Der Bürgermeister von Rheinsberg, Manfred Richter, zeigte sich betroffen von Imageschäden für seine Stadt nach Berichten über rechtsextreme Überfälle. »Es war trotzdem wichtig«, weil ein offener Umgang mit dem Problem der Gewalt nötig sei, fügte er hinzu.

Bei der kürzlichen Bundestags- und Kommunalwahl ist rechtsextremen Parteien im Land zwar nicht der angekündigte Durchbruch gelungen, doch erzielten sie punktuelle Erfolge. Etwa 7500 Wähler stimmten für sie. In Frankfurt (Oder) und in Fürstenwalde erhielt die NPD Sitze im Stadtparlament, in Eisenhüttenstadt, Baruth und im Kreistag Teltow-Fläming bekamen die Republikaner Sitze.

Die Tatsache, daß vor allem Erst- und Jungwähler die rechten Parteien unterstützt haben, bestärke die Regierung in der Durchsetzung des Programms, unterstrich Regierungssprecher Erhard Thomas. Das Konzept soll in diesem Jahr 1,4 Millionen Mark kosten, im kommenden Jahr sind 2,5 Millionen Mark vorgesehen, die sich aus Lottomitteln speisen.

letzte Chance. Nur müssen die Gewebemerkmale von Spender und Empfänger genau übereinstimmen. Die Wahrscheinlichkeit hierfür ist sehr gering. Selbst in der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) wurde unter 538 000 bereits registrierten Spendern keine Übereinstimmung mit Enzos Gewebemerkmalen gefunden.

Das Schicksal von Enzo sprach sich in Lenzen schnell herum. Sofort erklärten sich viele Einwohner bereit, als Knochenmarkspender registriert zu werden oder gaben Geld. Denn obwohl die DKMS die Aktion unterstützt, müssen die Spender 100 Mark für die Blutuntersuchung selbst zahlen. Die Kassen übernehmen das nicht. Damit auch Knochenmarkspender, die die 100 Mark nicht selbst aufbringen können, sich an der Aktion beteiligen können, werden dringend Geldspenden gebraucht.

Am 14. November sollen die Spender bei einem Bluttest in Lenzen und Wittenberge registriert werden. Geldspenden können bereits jetzt an die Volksbank Lenzen, Bankleitzahl 258 613 95, Kontonummer 10 90 90 900, überwiesen werden.

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