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  • Politik
  • Friedensprozeß in Nahost

Durchbrüche

  • Frank Wehner
  • Lesedauer: 1 Min.

Sensationelles geschieht in Nahost. Erstmals nahm ein israelischer Premier auf Palästinensergebiet ein Mittagessen ein und ließ sich sogar eine Zigarre schenken, die von Castros Insel stammt. Da sage einer, Durchbrüche seien unmöglich. Zumal die US-Außenministerin nach dem Treff in Eres entzückt war und nun hoffnungsvoll dem israelisch-palästinensischen Gipfel entgegenschaut.

Erfreulich wäre es ja auch. Clinton könnte friedlich außenpolitische Führerschaft beweisen und brauchte dies nicht kriegerisch im Kosovo zu tun. Doch ob nach dem Zigarrendurchbruch weitere Blockaden fallen, ist eine andere Frage.

Zum einen ist heute die Räumung von etwas Land nichts Epochales mehr, denn

da 1999 die Frist endet, die das Oslo-Abkommen setzt, geht es um größere Beträge: ums ganze Palästinensergebiet und um Jerusalem. Und zweitens paßt es nicht zum endlich erwachten Verständigungswillen, wenn sich Netanjahu sofort erneut dem Siedlungsbau zuwendet, von dem Gemauschele mit der Türkei ganz zu schweigen, die eben einem neuen Krieg in Nahost zusteuert. Und drittens fragte man sich, warum Netanjahu 19 Monate bremste, um jetzt aufzugeben, da fast sein Ziel erreicht ist, den Friedensprozeß völlig zu beerdigen.

Logisch wäre ein Durchbruch also nicht. Man kann nur hoffen, daß im konfusen Nahen Osten mal Antilogik siegt.

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