EB Monika Haas drohen zehn Jahre Haft
Plädoyer der Bundesstaatsanwaltschaft
Frankfurt (Main) (ND-Teichmann). Zehn Jahre Freiheitsentzug forderte die Bundesstaatsanwaltschaft gestern in Frankfurt (Main) für Monika Haas nach einem zweitägigen Sitzungsmarathon. In ihrem Plädoyer beschuldigte sie die Angeklagte, 1977 Waffen für die Entführung der Luft-' hansa-Maschine »Landshut« nach Mallorca geschmuggelt zu haben.
Vor dem Oberlandesgericht beschuldigte Oberstaatsanwalt Homan Monika Haas weiter der Mittäterschaft am Angriff auf den Luftverkehr, der Geiselnahme und des erpresserischen Menschenraubs. Einzig ausgehend vom Vorwurf des Waffenschmuggels will die Anklage auch eine leichtfertige Billigung des Todes des »Landshut«-Flugkapitäns, des Mordversuchs in Mogadishu und der Schleyer-
Entführung bei Haas feststellen können. Das Strafmaß würde hier von lebenslänglicher Gefängnisstrafe bis zu einer zweistelligen Haft reichen, führte Homan aus. Die zweieinhalbjährige Untersuchungshaft, der sich jahrelang hinziehende Prozeß, die 21 Jahre zurückliegende Tat und die aktuelle Lebensform der dreifachen Mutter würden jedoch eine Strafzumessung von zehn Jahren rechtfertigen, begründete die Staatsanwaltschaft. Die Angeklagte, die jegliche Beteiligung bestreitet, und ihre beiden Verteidiger gehen weiter davon aus, die Vorwürfe entkräften zu können. In vier Wochen wird die Verteidigung ihr Plädoyer vortragen, dem zwei Wochen später das Urteil folgen soll.
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