Kraft der Zahlen und politisches Kräfteverhältnis

Von Klaus Höpcke

Fast eine halbe Million mehr PDS-Stimmen - das ist beträchtlich. Zusammen mit den zwei Millionen derer, die zum größten Teil wohl als Stammwählerschaft angesehen werden können, steckt darin eine gehörige Portion kombinierter Vertrauensbewährung, -erneuerung, -Vergrößerung und -erwartung.

An dem Vertrauens- und Zutrauenswachstum haben viele ihren Anteil, nicht zuletzt die PDS-Landesverbände. Die Thüringer PDS zum Beispiel. Deren Wählerstimmen sind gegenüber 1994 von 235 742 auf 338 196, also um 102 454 gewachsen, was den größten prozentualen Sprung eines PDS-Landesverbandes bei den Bundestagswahlen bewirkte: um 4,6 Prozentpunkte von 16,6 auf 21,2 Prozent. Damit liegt ihr Wähleranteil im Parteienspektrum etwas höher als der der PDS in Sachsen, Brandenburg und Sachsen-Anhalt. Die Redewendung »Schwarzes Thüringen«, die in ihrer Ausschließlichkeit schon

immer falsch war, verliert jetzt zusehends an Wirklichkeitsbezug. Ganz ...


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