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Elefantenhatz nach Tod auf dem Golfplatz?
Tierschützer für Korridore zwischen Nationalparks Von Ingolf Bossenz
Eine deutsche Touristin starb in Südafri ka durch einen Elefanten aus dem Krüger-Nationalpark. Tierschützer befürch ten neues Jagdfieber.
Das Unglück ereignete sich gegen 17 Uhr Rita H. spielte mit ihrer Tochter und deren Freund im Hans-Merensky-Country-Club Golf. Das Etablissement bei Phalaborwa grenzt unmittelbar an den 1898 gegründeten Krüger-Nationalpark im Nordosten Südafrikas. Den Angaben der Polizei zufolge durchbrach der Elefant den Zaun, ging auf Rita H. los und trampelte sie nieder Die 58jährige Stuttgarterin starb an den erlittenen Kopfverletzungen. Der Angreifer verschwand nach der Attacke wieder in den 20 000 Quadratkilometer großen Nationalpark, wo eine intensive Suche nach ihm einsetzte.
Der Manager des Country-Clubs, John Sampson, beteuerte, daß in den 41 Jahren des Bestehens der Einrichtung erstmals ein solches Unglück passiert sei. Dennoch fürchten Tierschützer, daß der Tod von Rita H. dazu dienen könne, Gefahren durch Elefanten hochzuspielen, was letztlich vor allem im Interesse der Großwildjäger und ihrer Lobby sei. Heißt es doch seit Jahren, der Krüger-Nationalpark an der Grenze zu Mogambique, dessen Fläche etwa der des Staates Israel entspricht, könne höchstens 7500 Elefanten verkraften. Dort würden aber bis zu 8500 Tiere leben. Bis 1995 wurden mit dieser Begründung jedes Jahr 500 bis 600 Dickhäuter erschossen. Internationale Proteste stoppten die Massentötungen. Die Parkverwaltung erprobte alternative Methoden der Bestandskontrolle wie Empfängnisverhütung oder Umsiedlung in andere Parks mit weniger Elefanten. Letzteres ist allerdings ein ebenso aufwendiges wie teures Verfahren, da die schweren Tiere betäubt und dann transportiert werden müssen.
Günther Peter, Sprecher der Aktionsgemeinschaft Artenschutz (AgA) in Korntal-Münchingen bei Stuttgart, fordert deshalb »Korridore, die die Nationalparks miteinander vernetzen«. Schließlich, so Peter gegenüber ND, konnten die Elefanten Jahrmillionen frei durch das Land ziehen. Die jetzige Raumknappheit löse Aggressionen aus. Allerdings scheitere ein solches Vorhaben an der Weigerung der weißen Großgrundbesitzer, ihre eingezäunten Jagdfarmen zu öffnen. Neben dem »schwachsinnigen« Bau eines Golfplatzes direkt an den Zaun des Nationalparks - notwendig seien entsprechende »Pufferzonen« - sieht Peter in den beengten Lebensbedingungen der Tiere die Ursachen des jüngsten Unfalls.
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