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Albright schwingt in Rambouillet den Knüppel

USA bekräftigen Angriffsdrohungen gegen Serben Kosovo

  • Lesedauer: 2 Min.

Paris/Belgrad (dpa/ND). Die internationale Kontaktgruppe gewährt Serben und Kosovo-Albanern eine weitere Verhandlungswoche für die Friedenskonferenz in Rambouillet bei Paris. Zugleich überbrachte USA-Außenministerin Madeleine Albright am Sonntag den Delegationen eine »direkte Nachricht«. Nach eigenen Angaben gelang es ihr, die Abordnungen der jugoslawischen Führung und der Kosovo-Albaner erstmals zu direkten Gesprächen zusammenzubringen. Laut Aussagen von Diplomaten soll sie die Drohung mit NATO-Angriffen für den Fall des Scheiterns der Verhandlungen bekräftigt haben. Albright hatte erst letzte Woche klargestellt, daß diese ausschließlich die Serben treffen würden. Serbiens Präsident Milan Milutinovic drohte der NATO für den Fall einer Intervention mit einem »europäischen Vietnam«. Bundesaußenminister Joschka Fi-

scher sagte nach einem Treffen mit seinen 14 EU-Amtskollegen in Paris, die EU bekenne sich dazu, den Frieden »militärisch abzusichern«. Nach einem Bericht der Belgrader Nachrichtenagentur Beta haben die USA einen ergänzenden Plan mit strengen Detailvorschriften vorgelegt. Er sieht vor allem eine Beschneidung der serbischen Hoheitsrechte in Kosovo und eine Frist zur Entwaffnung der albanischen UCK-Guerillas vor. Gleichzeitig kündigte Präsident Bill Clinton die Entsendung von 4000 US-Soldaten für die geplante NATO-Truppe in Kosovo an.

Am Sonnabend hatten in der Kleinstadt 50 Kilometer westlich von Paris etwa 20 000 Kosovo-Albaner die Unabhängigkeit der Provinz verlangt. Viele der Teilnehmer, die zum großen Teil auch aus Deutschland angereist waren, trugen albanische Flaggen sowie UCK-Symbole.

Kommentar und Interview Seite 2

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