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Bries These ist nicht diskussionsfähig

  • Lesedauer: 2 Min.

Zum Interview^ mit Andre Brie (ND vom 13./14. 2.).-

Die den Faschismus reinwaschende These vom Realsozialismus, der in

»seinem gestaltenden Willen« mehr totalitär war als der Faschismus, ist nicht diskussionsfähig, allenfalls in der »Jungen Freiheit«. Sie ist einfach ungeheuerlich. Das hat (ND-Redakteur) Wolfgang Hübner in einem ersten Kommentar zu Bries »FR«-Interview deutlich gemacht. Nun aber Brie zu dem einzig richtigen Schritt aufzufordern, nämlich diese These zurückzunehmen, dazu mag sich Redakteur Schutt für ND nicht verstehen. Während Brie nun von »total« statt von »totalitär! spricht, findet Schutt die Herren Eppelmann, Prof. Nolte und Kanther in den Schatten stellende These von der beim Totalitarismus führenden Rolle des gehabten Sozialismus sogar »sehr treffend«.

Ulrich Sander 44388 Dortmund

Jede Aussage in diesem Interview kann ich nur unterstreichen. Schade nur, daß die Stimme von A. Brie nicht mehr aus dem Zentrum der Partei zu hören ist; für mich ein Zeichen, daß das Kräfteverhältnis in der PDS doch mehr zuungunsten solcher Positionen tendiert, wie sie Brie äußert. Das ist übrigens auch

in ND an nicht wenigen Lesermeinungen abzulesen, zuweilen auch an manchen Kommentaren. Was für mich beweist: Die personelle und streitkulturelle Kontinuität dessen, was SED war, ist in der PDS noch groß. Noch exemplarischer zeigte sich das an der Diskussion über den Vergleich von Brie hinsichtlich des Totalitarismusvorwurfs. Solch primitiven wie auch persönlich beleidigenden und unterstellenden Argumente derer, die diese Auffassung von Brie nicht nachvollziehen können, erinnert mich an die Art und Weise des Umgangs mit Andersdenkenden in der DDR und in der SED selbst. Sehr bedenklich.

Peter Möller 16565 Lehnitz

Torsten Preußing 12689 Berlin

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