Dieser Text ist Teil des nd-Archivs seit 1946.

Um die Inhalte, die in den Jahrgängen bis 2001 als gedrucktes Papier vorliegen, in eine digitalisierte Fassung zu übertragen, wurde eine automatische Text- und Layouterkennung eingesetzt. Je älter das Original, umso höher die Wahrscheinlichkeit, dass der automatische Erkennvorgang bei einzelnen Wörtern oder Absätzen auf Probleme stößt.

Es kann also vereinzelt vorkommen, dass Texte fehlerhaft sind.

Optimismus gehört zum Geschäft

  • Lesedauer: 2 Min.

Das erste greifbare Programm der neuen Bundesregierung läuft seit vier Wochen. Routiniers, wie Bundesarbeitsminister Walter Riester und der Präsident der Nürnberger Bundesanstalt für Arbeit, Bernhard Jagoda, wissen um den Wert von optimistischer Ausstrahlung vom ersten Tage an. Doch ob und wie tatsächlich am Ende des Jahres 100 000 Jugendliche den Absprung ins Berufsleben geschafft haben, werden die nächsten Monate zeigen

ten« schon in den letzten Jahren gesenkt worden sei, laufe ein Teil der Initiative an den tatsächlichen Problemen vorbei.

Beispielsweise seien in Thüringen die Zahl der berufsvorbereitenden Maßnahmen im vergangenen Jahr um über 1000 Plätze auf jetzt nahezu 3500 hochgefahren worden. Aber allen sei klar, da würden junge Leute nur in einer Art Schule für ein Jahr »geparkt«, um danach wiederum neben den jüngsten Schulabgängern als Bewerber um einen Ausbildungsplatz auf der Matte zu stehen. Ebenso wie die sogenannte Vollzeitausbildung rein auf schulischer Ebene ohne jedwede Betriebsanbindung, die derzeit etwa 2000 junge Thüringer »genießen«, in keiner Weise als Ersatz für eine duale Ausbildung gelten kann. Aber sowohl die 3500 in der einen wie die 2000 in der anderen Sparte gelten nicht als unversorgt - und werden über JUMP gar nicht zum Absprung kommen.

»Politisch gesehen geht es bei dieser

100 OOOer-Initiative vor allem darum, Jugendliche von der Straße zu holen«, sagt der Mann vom DGB. Er hat Sorge, daß die künstlich klein gehaltene Zielgruppe es für die Arbeitsämter schwierig machen wird, ausreichend Jugendliche für das Programm zu finden und »zum Schluß nicht mal alle Mittel abgerufen werden«. Das will Sabine Ebner keinesfalls zulassen. Sie ist mit der ersten Bilanz nicht unzufrieden: Von den 900, die reagierten, begannen am 25. Januar 40 Jugendliche in Dessau ein Trainingsprogramm, in dem sie sich auf das Nachholen des Hauptschulabschlusses vorbereiten. 360 weitere bereiten sich seit 1. Februar auf ihre Erstausbildung vor und sollen nach Motivations- und Bewerbungstraining am 1. April eine Lehre beginnen.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal