Grabstätte Galinskisneu eingeweiht
(dpa). Die vor zwei Monaten durch einen Sprengsatz zerstörte Grabstätte des früheren Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland, Heinz Galinski, ist gestern in Berlin mit einem neuen Gedenkstein wieder eingeweiht worden. An der Zeremonie im Beisein der Witwe Ruth Galinski nahmen über 200 Gäste aus Politik und Gesellschaft
teil, darunter Bundesinnenminister Otto Schily (SPD).
Unbekannte Täter hatten am 19 Dezember einen Sprengstoffanschlag auf das Grab auf dem Jüdischen Friedhof in Charlottenburg verübt. Dabei war die Grabplatte erheblich beschädigt worden. Sie wird künftig neben dem neuen Grabstein liegen. Von den Tätern fehlt nach wie vor jede Spur
Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Andreas Nachama, sagte bei der Wiedereinweihung, man werde wie Galinski nicht müde werden, zur Toleranz zu mahnen. Mit Blick auf
den im brandenburgischen Guben am Samstag zu Tode gehetzten Algerier sagte er, die Gesellschaft dürfe sich nicht an solche Taten gewöhnen in einer Zeit, in der sowohl den Lebenden als auch Toten kein Respekt gezollt werde.
Michel Friedman vom Zentralrat der Juden in Deutschland sagte, solange Menschen in Deutschland zu Tode gehetzt würden, könne nicht von Normalität geredet werden. Kindern und Jugendlichen müsse deutlich gemacht werden, daß es sich um nicht hinzunehmende Straftaten handele.
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