Dieser Text ist Teil des nd-Archivs seit 1946.

Um die Inhalte, die in den Jahrgängen bis 2001 als gedrucktes Papier vorliegen, in eine digitalisierte Fassung zu übertragen, wurde eine automatische Text- und Layouterkennung eingesetzt. Je älter das Original, umso höher die Wahrscheinlichkeit, dass der automatische Erkennvorgang bei einzelnen Wörtern oder Absätzen auf Probleme stößt.

Es kann also vereinzelt vorkommen, dass Texte fehlerhaft sind.

BVB-Frauen in Talsohle

Doppelspitze Lützellinden und Leipzig/Magdeburger Männer verloren Von Horst Lang

  • Lesedauer: 4 Min.

Der Geschäftsführer des Frauen-Bundesligisten SV Berliner VB 49, Dr Klaus Teichmann, ist noch optimistisch. Vielleicht ist es auch nur ein bedingter Zweckoptimismus: »Der BVB schafft es aus eigener Kraft, aus der Talsohle herauszukommen.« So nach der 20:26-Niederlage am 6. Februar gegen die bis dahin auf dem letzten Tabellenplatz liegende HSG Herrentrup/Blomberg. Mit dieser Niederlage übernahmen die Lichtenbergerinnen die Rote Laterne. Jetzt gab es am Wochenende bei TV 05 Mainzlar eine weitere Niederlage, und die Tahlsohlen-Lage ist mit 5:19 Punkten mehr als kritisch geworden.

Noch vor Meisterschaftsbeginn hatte BVB-Coach Rüdiger Bones versichert: »Ich sehe in dem reduzierten Kader von 16 auf 12 Bundesligaspielerinnen kein Handicap. Wir haben einen erfahrenen Stamm und junge, hungrige Spielerinnen auf der Bank.« Nicht in seiner Rechnung dürfte allerdings der wochenlange Ausfall von zwei Leistungsträgerinnen gewesen sein. Josefine Grosse mußte verletzungsbedingt eine Zwangspause einlegen, während Anja Josuks im Sommer ein Baby erwartet.

Dr. Teichmann mußte jetzt eingestehen, daß er nach den heutigen Erkenntnissen anders entschieden hätte als vor der Saison, als festgelegt worden war-»Finanzielle Sicherheit vor Risiko«. Die Meisterschaft verläuft unter finanziellen Aspekten nämlich besser als erwartet. BVB hat in der Berliner Handballszene auch die meisten Zuschauer Zum Spiel gegen Herrentrup/Blomberg kamen 700.

Das erklärte Ziel der Verantwortlichen ist, sich dauerhaft einen Platz in der Eliteliga zu sichern. Jetzt, im zweiten Jahr des Aufstiegs, kam der Einbruch. Offensichtlich ist etwas dran an der allgemeinen Meinung, daß das zweite Meisterschaftsjahr immer das schwerste ist, denn'nach dem Aufstieg hatte BVB mit

dem Klassenerhalt keine Probleme. Jetzt zittern nicht nur die Fans. Die Euphorie nach dem überraschenden Sieg im Pokal gegen den Meister VfB Leipzig ist verflogen. Während die einen glauben, daß das Team die obere Leistungsgrenze erreicht hat, ist Coach Rüdiger Bones der Meinung, daß die allgemeine Verunsicherung im psychologischen Bereich zu finden ist. Eine Lehre zogen die BVB-Verantwortlichen aber schon jetzt: In der nächsten Saison soll es einen größeren Kaderkreis geben. Vorausgesetzt, daß das Team nicht absteigt.

Die Tabellenspitze bei den Frauen ist von einem Zweikampf geprägt. Der noch ungeschlagene Pokalsieger TV Lützellinden (18:2 Punkte) und Titelverteidiger VfB Leipzig (16:4) haben sich bei Halbzeit bereits etwas von der Konkurrenz absetzen können. Leipzig gewann das Schlagerduell des Spieltages gegen den Dritten BVB 09 Dortmund mit 33.30, während Lützellindeh beim Aufsteiger Hessen Hersfeld mit 27:23 erfolgreich war. Am 4. März kommt es in Lützellinden zum Gipfeltreffen mit dem Meister.

Leipzig bot im torreichen Treffen gegen Dortmund zum erstenmal in dieser Saison eine geschlossene Mannschaftsleistung. »Der Sieg war eine Frage der Kraft und da hatten wir am Ende Vorteile«, freute sich VfB-Coach Maik Nowak. Die Vorentscheidung fiel Mitte der zweiten Hälfte, als Leipzig durch zwei Treffer in Unterzahl auf 22:20 davonziehen und beim 25:21 (45.) einen Vier-Tore-Vorsprung verbuchen konnte. Beste Werferinnnen waren Grit Jurack (12) und Ingrida Radzeviciute (10).

In der Männerbundesüga darf TuS Schutterwald wieder auf den Verbleib in der höchsten Spielklasse hoffen. Beim 22:19 (11:9) gegen den favorisierten SC Magdeburg erlebten 2500 Zuschauer am Sonnabend in Offenburg eine ausgesprochen kämpferische Mannschaft, die sich den Erfolg verdiente. Von Beginn an war Schutterwald konzentriert bei der Sache und ließ keinen Leistuftgsunterschied'er-

kennen. Allerdings konnte sich der TuS während des gesamten Spiels nie entscheidend absetzen. So war es am Ende vor allem dem überragenden Torhüter Bulei zu verdanken, daß Schutterwald diesen wichtigen Sieg einfahren konnte. Beste Werfer bei Schutterwald neben Szczucki waren Kalarasa (5) und Schilling (5), für Magdeburg trafen Lebiedzinski (5) und Kretschmar (5/2) am besten. Die Tabellenführung beim den Männern hatte indes - zumindest für einen Tag - TBV Lemgo mit einem ungefährdeten Erfolg gegen VfL Bad Schwartau übernommen.

Frauenbundesliga, 12. Spieltag: VfB Leipzig -Dortmund 33:30 (15:15), Union Halle-Neustadt -FHC Frankfurt/Oder 21.24 (12:11), Leverkusen -Herrentrup/Blomb. 22:16, Buxtehude - SG Minden/Minderheide 29:21, Hersfeld - Lützellinden 23:27, Mainzlar - BVB Lichtenberg Berlin 33:27 (16:16).

1. Lützellinden

2. Leipzig

3. Dortmund

4. Buxtehude

5. Leverkusen

6. Frankfurt/Oder

7 Minden/Minderh.

8. Mainzlar

9. Hessen Hersfeld

10. Ha le-Neustadt

11. Herrentrup/Blomb.

12. Lichtenberg Berlin

Männerbundesliga, 21. Spieltag: Niederwürz-

bach - Wuppertal 36:26, Frankfurt -Dutenhofen

30:25, Schutterwald - SC Magdeburg 22:19 (11:9),

Lemgo - Bad Schwartau 23:16, ThSV Eisenach -

Großwallstadt 23:23 (13:14), Gummersbach -

Flensburg-Handewitt 24:29, Minden - Nettelstedt

30:21, Kiel - Essen 24:24.

l.Flensburg-H. 19 540:437 31

2. TBV Lemgo 19 482:413 30

3.THWKiel 19 516:430 26

4.TusemEssen 21 503:489 23

5. Nettelstedt 21 507:534 23

6. Großwallstadt 20 520:488 22 7 GWD Minden 20 488:480 22

8. Niederwürzbach 20 511:512 21

9. SC Magdeburg 19 471:441 19

10. Frankfurt 21 499:515 18

11. Gummersbach 21 521:573 .18

12. Eisenach ' 20 450:493 17

13. Wuppertal 21 492:541 17

14. Bad Schwartau 21 470:501 14

15. Dutenhofen 21 473:501 13

16. Schutterwald 21 470:565 10

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal