nd-aktuell.de / 26.08.2005 / Brandenburg

Endspurt für das Mural

4500 Euro fehlen noch zur Rettung

Hans-Jürgen Neßnau
Noch fehlen etwa 4500 Euro Spenden- und Sponsorengelder, um die Initiative zur Rettung des monumentalen Wandbildes an der Lichtenberger Brücke erfolgreich abzuschließen, sagte ihre Initiatorin und Koordinatorin, die Bezirksverordnete Christel Schemel. Die Bürgerinitiative setzt sich seit bald zwei Jahren für den Erhalt des Murals (spanisch für Wandbild) ein. Ungeklärt ist die Finanzierung des Gesamtprojektes. Kopfzerbrechen bereite besonders, ob die versprochenen öffentlichen Zuschüsse und Sponsorenzusagen termingerecht abrufbar sind und an die ausführenden Firmen und Künstler ausgezahlt werden können, sagte die Koordinatorin. Die Initiative bleibe aktiv, so werde sie beim 15. Strausberger Friedensfest am 27. August von 10 bis 18 Uhr mit einem eigenen Stand vertreten sein, teilte Fritz Schneider von der Arbeitsgruppe »Friedensfest« dem ND mit. Im Tierpark wird die Initiative wieder am 17. September von 10 bis 16 Uhr Flagge zeigen. Der Kreuzberger Fassadenkünstler Gerd Wulff und sein Hamburger Kollege Max. M. Holst setzen zurzeit die Reproduktion des Nicaragua-Giebelwandbildes - mit etwa 255 Quadratmetern ist es das größte und wohl auch schönste Mural europaweit - um. Das soll bei gutem Wetter zweieinhalb Monate dauern. Die authentische Kopie von Gerd Wulff wird aufgemalt. Das Wandgemälde »Nicaraguanisches Dorf - Monimbo 1978« bleibt hinter einer Mineralwoll- und Putzwandschicht erhalten. Zugleich wird es auf der neuen Wand weitestgehend originalgetreu reproduziert. Geburtstag des Wandgemäldes ist der 27. August. Dessen Schöpfer, Manuel Garcia Moia, wird voraussichtlich Mitte September erneut Berlin besuchen. 20 Jahre nach dem Malen seines Murals werde er wieder in Lichtenberg sein, erklärte Christel Schemel. Sie zitierte dessen Aussagen vom Sommer 1985: »Ich male alle Erfahrungen meines Lebens mit. Monimbo, das indianische Viertel von Masaya, ist mein Heimatort. Ich will das Sterben und den Widerstand zeigen, aber auch die Schönheit der Natur und der alten indianischen Kultur. Das Bild will nicht bedrückend wirken. Wer es ansieht, soll auch etwas von der möglichen Schönheit des friedlichen Lebens, um das wir kämpfen, spüren.« Spendenkonto: 470 361 760, BLZ: 100 700 24, Deutsche Bank, Berlin, Kontoinhaber: Margot Denkert, Verwendung: Giebelbild.