Das Dilemma des Dieners

Benedikts Butler vor Gericht: Zerrissen von der Pflicht zur Loyalität und dem Willen zur Aufklärung

Das Urteil im Prozess gegen den päpstlichen Ex-Kammerdiener Paolo Gabriele soll bereits am Sonnabend fallen. Dann seien die Schlussplädoyers von Anklage und Verteidigung, die jeweiligen Erwiderungen darauf und ein Schlusswort des Angeklagten vorgesehen, sagte Vatikansprecher Federico Lombardi am Mittwoch.

Vatikanstadt (AFP/dpa/nd). Lombardi sagte, noch am Sonnabend würden sich die drei Richter zurückziehen und später das Urteil verkünden. Gabriele wird vorgeworfen, über Monate hinweg vertrauliche Dokumente kopiert und dem Journalisten Gianluigi Nuzzi zugespielt zu haben. Er wurde im Mai festgenommen, saß mehrere Wochen im Gefängnis und steht nun unter Hausarrest. Ihm drohen bis zu vier Jahre Haft.

Vor seinen Richtern sagte der 46-jährige Angeklagte am Dienstag, er halte sich nicht für schuldig, einen schweren Diebstahl begangen zu haben. Er habe lediglich eine Schuld gegenüber Papst Benedikt XVI. persönlich auf sich genommen. Das 85-jährige Oberhaupt der katholischen Kirche liebe er, als sei er dessen »Sohn«.

Bereits während der Ermittlungen hatte der verheiratete Vater dreier Kinder gesagt, er habe »das Böse und Korruption« im Vatikan bekämpfen wollen.

Er gab am Die...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.