Die Bar lebt

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(nd-Kröger). Jetzt ist es amtlich. Das Bieterkonsortium des elektronischen Musikclubs Kater Holzig hat das Ausschreibeverfahren um das BSR-Spree-Grundstück an der Holzmarkstraße für sich entschieden. »Liebste Freunde, die Tinte ist trocken. Wir kommen gerade vom Notar, haben den Kaufvertrag unterschrieben, außerdem zehn Prozent angezahlt«, teilte die Holzmarktgenossenschaft bereits am Dienstagabend mit. Jetzt fehlt nur noch die Unterschrift von Finanzsenator und BSR-Aufsichtsratschef Ulrich Nußbaum (parteilos, für SPD).

Viele der Kater-Holzig-Leute betrieben bis 2010 auf demselben Grundstück an der Holzmarktstraße die legendäre Bar 25. Der After-Hour-Schuppen war in der Berliner Elektro-Szene über viele Jahre extrem beliebt. Die Lokalität war überdies einer der Clubs, der für den weltweiten Ruf Berlins als »Feiermetropole« ursächlich war.

An alter Wirkungsstätte planen Betreiber wie Christoph Klenzendorf jedoch nicht nur die Wiederaufstehung einer Institution des Berliner Nachtlebens. Vielmehr will die Holzmarkt-Genossenschaft das Gelände künftig vielfältiger bespielen: Es soll eine Kita geben, Theater, auch Wohnungen für Studenten und Ateliers sind in der Idee des »Holzmarktes« vorgesehen.

Dass sich das alternative Konzept am Ende durchsetzte, wurde gestern von vielen Parteien wie SPD, LINKE und Grünen begrüßt. Denn das Durchsetzen des Genossenschaftskonzeptes wird auch als Richtungswechsel in der Verkaufspolitik senatseigener Grundstücke gesehen: Nach vielen Jahren des rein kommerziellen Ausverkaufs geht es endlich in Richtung einer bürgernahen Stadtentwicklung.


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