Zapatisten in Bedrängnis

Im mexikanischen Chiapas werden Paramilitärs wieder aktiv

  • Luz Kerkeling, San Cristóbal de las Casas
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Im südmexikanischen Chiapas haben Angriffe auf die linksgerichtete zapatistische Bewegung einen neuen Höhepunkt erreicht. Seit Wochen melden die zivilen Selbstverwaltungsräte der Befreiungsarmee EZLN, dass regierungsnahe Gruppierungen mit Gewalt gegen ihre Gemeinden vorgehen.

Im Norden von Chiapas wurden am 8. September etwa 70 zapatistische Familien aus den Dörfern Comandante Abel und Unión Hidalgo vertrieben, obwohl sie den Angreifern zuvor Land überlassen hatten. Die Täter unterhalten direkte Verbindungen zu Paramilitärs, die unter dem zynischen Namen »Paz y Justicia« (Frieden und Gerechtigkeit) bereits Ende der 90er Jahre für Tod und Vertreibung verantwortlich waren. Die Angreifer besetzten das Land und raubten Mais im Wert von 132 000 Pesos - ein Lehrer verdient monatlich etwa 5000 Pesos. Die Geflüchteten leiden unter Krankheiten, Mangelernährung und Traumatisierung infolge der Angriffe.

Die Zapatisten beschuldigen den Innenminister des Bundesstaates Chiapas, Noé Castañon, die Angriffe verantwortet zu haben. Bereits kurz nach dem Landraub trafen Polizeifahrzeuge mit Baumaterial ein, um ein Camp zum Schutz der Invasoren zu errichten. Paramilitärs und Polizei sollen die Vertriebenen an der Rückkehr in...


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