Verkehrte Welt

KINDERBUCH

  • Udo Bartsch
  • Lesedauer: 2 Min.

Ole bekommt ein merkwürdiges Paket. Drin ist ein Kasten aus Metall mit einem roten Knopf, und ein Zettel liegt dabei: »Bitte nicht drücken!« Dasselbe Paket hat Siri bekommen. Aber wie das so geht, wenn man etwas nicht tun soll: Die Neugierde ist größer. Beide Kinder drücken - und die Welt ist plötzlich eine andere, verkehrte.

Die Mütter trinken Bier und rülpsen, die Väter lassen sich Strähnchen in die Haare färben. Kühe halten sich für Pferde.

Alle Rollen sind vertauscht, wunderbare Gags reihen sich aneinander, doch Siri und Ole sind der Sache bald überdrüssig. Sie wollen ihr altes Leben zurück und müssen dafür etwas fast Unmögliches schaffen: Eine Jungenmannschaft soll in der verkehrten Welt die Mädchenmannschaft im Fußball besiegen! Das Problem dabei: Jungen interessieren sich neuerdings für Trikotfarben und Frisuren. Aber nicht für Wettkämpfe.

Seltsame, in Kimonos gewandete Frauen stecken hinter all der Verwandlung. Nicht zum ersten Mal treten sie in Gernot Grickschs Geschichten auf und stellen Kinder vor Herausforderungen. Als Meisterinnen absurder Dialoge sind diese Frauenfiguren so gut gelungen, dass man ihnen als Autor offenbar gerne mehrere Auftritte verschafft. Verständlich. Allerdings ist das Muster immer dasselbe. Es sind die immer gleichen Appelle, und es sind die immer gleichen Lösungen: Wer Mut hat, über sich hinauswächst und sich nicht um Konventionen schert, wird es am Ende schon schaffen. Udo Bartsch

Gernot Gricksch, Nicht drücken! Dressler, 252 Seiten, 12,95 Euro (ab 10 J.)

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