Mitte und Dissidenz

Noch einmal: Mo Yan

  • Hans-Dieter Schütt
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Das Nobelpreis-Komitee von Stockholm ist der wahre Sieger, und zwar ihres eigenen Entscheids - man muss dies noch mal anerkennend sagen: Ein Name fiel - und der Streit hub an. Klassisch gut, denn Harmonie würde langweilen.

Der chinesische Schriftsteller Mo Yan erhält im Dezember den Nobelpreis für Literatur. Chinas Staatsfernsehen spricht von einer »Inspiration für alle Schriftsteller im Lande«, die Bürgerrechtlerin Dai Wing meint, das Komitee habe sich »keinen Gefallen getan«. Der deutsche Außenminister Westerwelle bezeichnet die Preisvergabe als »abermaligen Beleg für China als eine große Literaturnation.« Blogger in Peking erinnern dagegen daran, dass der Schriftstellerverband vor Monaten eine Ausgabe mit Maos berüchtigter 1942er »Yan' aner Rede über Literatur und Kunst« prachtbändig herausgab. Eine programmatisch...


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