Zweite Reihe fast erstklassig

Duell der Kandidaten für die US-Vizepräsidentschaft spannender als das ihrer Chefs

  • Max Böhnel, New York
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Nach der Debattenschlappe Barack Obamas gegen seinen Herausforderer Mitt Romney in der vergangenen Woche lieferten sich die Kandidaten für die Vizepräsidentschaft in den USA am späten Donnerstag ein spannendes Fernsehduell. Vizepräsident Joseph Biden patzte in Stilfragen, überflügelte Romney-Stellvertreter Paul Ryan aber inhaltlich.

Zu einem K.-o.-Sieg kam es nicht, so sehr sich der 69-jährige Vizepräsident Joseph Biden in der eineinhalbstündigen Fernsehdebatte auch anstrengte. Der Haudegen mit 36 Jahren Erfahrung im Washingtoner Senat trieb seinen Herausforderer Paul Ryan zwar oft argumentativ in die Ecke. Doch der 42-jährige Republikaner ließ sich dabei vor einem Millionenpublikum nicht aus der Fassung bringen. Biden erschien oft überheblich und unwirsch. Fast 100 Mal fiel der Vizepräsident dem Herausforderer und der Moderatorin ins Wort. Immer wieder zeigte der Demokrat ein merkwürdig breites Grinsen, wenn der Republikaner sprach - ein Zeichen dafür, dass Biden Ryan nicht ernst nimmt und gleichzeitig ein Minus in der Wahrnehmung der Fernsehzuschauer. Auf diese Weise stellte sich der Demokrat, der Ryan argumentativ meilenweit voraus war, selbst ein Bein. Entsprechend gemischt waren die Reaktionen in Blitzumfragen und bei Fernsehkommentatoren.

Der Fernsehsend...


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