Wandel in Kolumbien braucht Legitimation der Bevölkerung

Die ehemalige kolumbianische Senatorin und Friedensaktivistin Piedad Córdoba über die Verhandlungen zwischen Regierung und FARC

Piedad Córdoba war in Kolumbien als Rechtsanwältin und Politikerin tätig. Im Jahr 2010 war sie Senatorin der Liberalen Partei Kolumbiens, bis sie unter umstrittenen Umständen des Amtes enthoben wurde. Unlängst war die Friedensaktivistin für das Bündnis Marcha Patriótica in Europa, um über den laufenden Friedensprozess zu informieren. Mit ihr sprach in Berlin für »nd« Harald Neuber.

nd: Frau Córdoba, in der norwegischen Hauptstadt Oslo sollen die Friedensgespräche zwischen der Regierung von Präsident Juan Manuel Santos und der Guerillaorganisation FARC anlaufen. Welche Perspektive sehen Sie für diese Verhandlungen?
Córdoba: Alleine der Umstand, dass sich beide Seiten auf solche Gespräche geeinigt haben, ist meiner Meinung nach ein Fortschritt. Diese Treffen zwischen der Regierung und den Aufständischen haben in Kolumbien große Erwartungen geweckt, dass Krieg und Gewalt endlich Einhalt geboten wird.

Das klingt ziemlich hoffnungsvoll.
Ja, aber das eine ist die Hoffnung. Auf der anderen Seite gibt es wirklich besorgniserregende Entwicklungen. Damit meine ich vor allem die Tatsache, dass der Krieg und die militärischen Auseinandersetzungen weitergehen, während in Oslo über Frieden gesprochen werden soll. Deswegen ist es nun wichtig, auf einem beiderseitigen Waffenstillstand zu bestehen, der die Grundlage für ein Klim...


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