Verrückt zieht immer

Für Fita Benkhoff

  • Lesedauer: 1 Min.

Sie bestritt viele Montagabende des DDR-Fernsehens (die alten Ufa-Filme!), und wer sich an sie erinnert, erinnert sich auch an Willi Schwabe: »Die Rumpelkammer«. Fita Benkhoff war quasi die Xanthippe mit Mutterwitz und -herz. Als Mädchen träumte sie von einer Bühnenlaufbahn als Tragödin - und um den heiligen Ernst zu trainieren, setzte sie sich krabbelnde, kribbelnde Maikäfer ins Gesicht und verbiss sich das Lachen. Aber die Leute wollten die 1901 geborene Dortmunderin lustig sehen - in mehr als siebzig Filmen spielte sie, am erfolgreichsten mit Paul Kemp (»Amphitryon«, »Cherleys Tante«, »Der schüchterne Casanova«). Ihre letzte Bühnenrolle sollte »Die Irre von Chaillot« in Düsseldorf sein. »Verrückt«, hatte Fita Benkhoff erkannt, »zieht immer«. Sie war vor der Kamera gern die Verrückte vom Dienst; nie ganz vorn, aber immer präsent. Komödiantin des Kratzbürstigen. Vor 55 Jahren ist Fita Benkhoff gestorben. hds

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