Wo die wilden Waldler wohnen

Ilztal und Dreiburgenland: In Niederbayern frönen die Leute ziemlich verrückten Hobbys - zur Freude der Urlauber

Diese Waldler! Die sind auf ihre Art verrückt, irgendwie. Das fängt schon im Hotel an. Der Berliner hat gerade erst eingecheckt im Schätzlhof zu Ruderting, nach sechs Stunden Autofahrt, da lernt er schon den Seniorchef kennen. So ist das in kleinen Häusern, so ist das auch im Bayerischen Wald. Josef Schätzl heißt der Chef, ein jovialer Mann mit weißem Haar und Schnauzer, der mit seiner Sicht auf die Welt nicht hinterm Berg hält. Er erzählt gern. Vom Wald und vom Jagen. Vom Rotwild im eigenen Gehege. Für welche Partei er seit langem Bürgermeister am Ort ist. Für die CSU, für wen denn sonst?

Und wenn Herr Schätzl in Laune ist, dann geht's ins Heiligtum: Die Brennerei, wo er seit drei Jahren als Pensionär seinen eigenen Schnaps brennt. Flugs werden die Edelstahlfässer angezapft. Bitte, ein Glaserl! »Hier, Williamsbirne! Prosit!« Herr Schätzl spricht vom Branntweinmonopol, von Kontingenten und Brennrechten. »Da Himbeere! Zum Wohle!« Wir...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.