Stadt

  • Bernd Zeller
  • Lesedauer: 2 Min.
Vignette: Bernd Zeller
Vignette: Bernd Zeller

Die bekannte Partei CDU ist in mehreren Regierungen maßgeblich vertreten, darunter sogar in der Bundesregierung, hat aber nach der verlorenen Wahl in Baden-Württemberg und zum Stuttgarter Oberbürgermeister ein Problem festgestellt. In Städten nämlich, so die Analyse, wohnen Leute, die sich von der CDU nicht auserwählt fühlen und im Gegenzuge nicht die CDU wählen.

Normalerweise ist politisches Handeln bereits beendet, wenn Probleme benannt sind und man zu dem Konsens gelangt, künftig genau hinzuschauen. Angela Merkel pflegt noch weiter zu gehen und den jeweiligen Zustand so darzustellen, als sei er von ihr genau so erstrebt und erreicht worden. Man könnte also erwarten, dass die Vorsitzende verkündet, die Arbeit in den Städten sei erledigt, weshalb man sich zurückzieht und anderen Aufgaben widmet.

Als Kanzlerin muss sie aber so tun, als wäre sie für alle da. Deswegen, oder wie Angela Merkel sagt: »und deshalb«, will die CDU einen Plan aushecken, wie sie in den Städten wieder die Stadtmenschen ansprechen kann. Das ist grundsätzlich möglich, denn die rasant angewachsene städtische Bevölkerung ist zum großen Teil vom Land gekommen und urbanisiert, warum soll das nicht auch die CDU schaffen. Vorgemacht haben diesen Evolutionsschritt die Grünen, die den Widerspruch zwischen Stadt und Land aufheben durch Negation des Umschlagens in windbetriebene Quantität. Die CDU muss es nicht den grünen Bürgern überlassen, Fahrradfahrer einzusetzen, um Verkehrsampeln überflüssig zu machen.

Strukturmaßnahmen sind immer aufwendig, übergangsweise könnte sich die CDU auch nur umbenennen in Grün-Demokratische Union.

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