nd-aktuell.de / 09.11.2012 / / Seite 1

November 1938

Das Tagebuchs des Juden Joachim Esberg

Ich wollte meine Worte fügen
In einem Denkmal, dass ein Jeder
Die Wahrheit wisse, die es trüge:
Doch ach, mir bricht das Herz, zerbricht die Feder!


Dieses Gedicht schrieb der aus Wolfenbüttel stammende junge Jude Joachim Esberg im November 1938, nach der Pogromnacht. Er hielt es in seinem Tagebuch fest, das er im belgischen Exil führte und das 50 Gedichte enthält, die seinen Gedanken und Gefühlen über die immer aggressivere Gewalt gegen Juden Ausdruck verleihen. Joachim Esberg, der damals in Gent studierte, floh 1940 vor der vorrückenden Wehrmacht nach Südfrankreich, wurde dennoch verhaftet, interniert und schließlich ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Dort starb er wahrscheinlich 1942 unter ungeklärten Umständen. Sein Tagebuch, in das er Verse über die Natur und die Liebe, immer öfter aber über Einsamkeit, Verzweiflung und Angst schrieb, endete 1940 und fiel mehr als 70 Jahre später seinem Cousin Gerhard Schulze in die Hände. Der Leipziger folgt seit gut 20 Jahren intensiv den Spuren seiner wegen der NS-Judenverfolgung in alle Welt verstreuten Vorfahren und Verwandten.

Den gesamten Beitrag[1] lesen Sie am 9. November 2012 auf Seite 3 in »neues deutschland«. Für Nutzer des Print-[2], Kombi-[3] bzw. Online-Abos[4] ist es über "mein nd" zugänglich.


Wolfgang Hübner

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