Völlig unterschätzt

Christfried Schmidt 80

  • Stefan Amzoll
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Wie das Kapital, es verbaut die Zukunft aller, ist der Musikbetrieb, vom Kommerz zerfressen, richtig dämlich. Noch seine Besten ignoriert er. Da sitzt in Berlin einer, die Schubladen vollgepackt mit ungespielten Noten, und schlägt Achten durchs Zimmer, auf nichts mehr wartend als auf Frau und Tochter, und wird nicht beachtet. Selbst schuld, die Bagage, die seine Offerten ausschlägt. Er selber, nicht kleinzukriegen, hat sich daran gewöhnt und ist trotzdem guten Mutes. Er komponiert weiter und ist so verwegen, wie er immer war.

Christfried Schmidt, nun 80, ist kompromisslos wie selten einer. Anbiedern? Niemals! Leistung sollte überzeugen, nicht das »Lie᠆ber, hochverehrter Herr ...«. Der Mann sei schwer umgänglich, hieß es, wenn verhandelt wurde oder bei Proben seiner Stücke. Na gewiss, da plauderte aus ihm heraus, was zur Sache gesagt werden musste. Der heftig erlebte Konflikt zwischen Neuer Musik und denen, die sie aufführen u...


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