»Deutlich weniger Arbeitervertreter«

Der Menschenrechtsanwalt Aliro Uribe über die Verfolgung von Gewerkschaftern in Kolumbien und die Rolle von Gerichten

nd: Kolumbien ist international als gefährlichstes Land für Gewerkschafter bekannt. Welche Hoffnung verbinden Sie mit der kürzlich gestellten Strafanzeige vor dem internationalen Menschenrechtsgerichtshof in Den Haag?
Muñoz : Sie ist der Versuch, die systematische Verfolgung von Gewerkschaftern in Kolumbien als Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor ein internationales Gericht zu bringen. Unsere Analyse kann eine Untersuchung des Menschenrechtsgerichtshofs nach sich ziehen. Wir haben 6344 Fälle zwischen November 2002, dem Gründungsmonat des Gerichtshofs, und Juli 2012 aufgelistet. Darunter sind rund 3700 Morddrohungen und 775 Morde an Gewerkschaftern. In diesem Jahr wurden bisher 19 organisierte Arbeitervertreter ermordet, im letzten Jahr waren es 39 Morde und hinzu kommen noch die 61 Fälle des Verschwindenlassens von Gewerkschaftsmitgliedern. Zum Teil sind staatliche Organe direkt involviert - Armee, Polizei und andere Institutionen.

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