- Kommentare
- Gastkolumne
Kein Friedensprojekt
Am 10. Dezember, dem Todestag Alfred Nobels, wird in Oslo der Friedensnobelpreis verliehen. Preisträger in diesem Jahr ist die Europäische Union, und das Nobelpreis-Komitee muss sich ein weiteres Mal fragen lassen, was es sich dabei gedacht hat. Legt man als Messlatte für den Preis das Testament seines Stifters an, muss an der Rechtmäßigkeit der diesjährigen Preisverleihung gezweifelt werden. Nach Alfred Nobels letztem Willen sollten den Preis Menschen oder Organisationen erhalten, die »am meisten oder am besten auf die Verbrüderung der Völker und die Abschaffung oder Verminderung stehender Heere sowie das Abhalten oder die Förderung von Friedenskongressen hingewirkt« haben. Drei frühere Nobelpreisträger, unter ihnen Erzbischof Desmond Tutu, haben beim Nobelpreis-Komitee gegen die Verleihung Protest eingelegt, indem sie darauf hinwiesen, dass die EU »eindeutig kein Vorkämpfer für den Frieden« sei.
Dieses Verdikt lässt sich mit zahl...
Zum Weiterlesen gibt es folgende Möglichkeiten:
Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.