nd-aktuell.de / 10.12.2012 / Politik / Seite 2

HIV - ein Virus gefährdet Menschenrechte

Aufklärung ist der erste Schritt zur Lösung der Probleme in Südafrika

Marianne Gysae, WFD
Jahr für Jahr sterben 350 000 Südafrikaner und Südafrikanerinnen an Aids. Aufklärung über HIV/Aids ist nach wie vor dringend nötig. Der Weltfriedensdienst hilft dabei in dem Land.

HIV ist nicht nur zur größten Herausforderung für die Gesundheitsvorsorge geworden: Der Virus vergiftet auch die Menschenrechtssituation. Wo HIV sich ausbreitet, scheint es automatisch auch zu Menschenrechtsverletzungen zu kommen. Ganze Bevölkerungsgruppen werden massiv ausgegrenzt, oft aus purer Unwissenheit über Übertragungswegen und Infektionsgefahren. Besonders betroffen sind Infizierte und wegen ihrer sexuellen Orientierung besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen. Sie leiden unter der Gewalt insbesondere durch Jugendliche, aber auch durch die Polizei. Deshalb bleiben sie im Verborgenen, um den Nachstellungen zu entgehen. Das aber gefährdet die bisher erfolgreiche Präventionsarbeit, denn diese braucht Offenheit.

Das gemeinsame HIV/Aids- Programm von Weltfriedensdienst und seinem Partner STEPS bezieht sich auf das südliche Afrika und besteht vor allem aus Filmvorführungen in der ganzen Region. Die Filme werden von Jugendlichen für Jugendliche produziert und es werden Vorführungen an Orten organisiert, an denen man die Jugendlichen erreicht. STEPS setzt diese Filme zusammen mit kreativen Lernmethoden ein, um Bewusstsein für die Gefahren von HIV/Aids zu schaffen - die Gefahr, sich mit dem Virus zu infizieren, aber auch jene der Ausgrenzung und Verfolgung. Das Jugendfilmprogramm, das vor einigen Jahren begann, hat sich als außerordentlich wirksam erwiesen. Aber es scheint notwendig, den Menschenrechten all derer, die mit HIV leben, mehr Aufmerksamkeit zu widmen.

Die Professionalität der Filme und der Begleitmaterialien machen STEPS zu einem Modellprojekt für die Arbeit im Bereich HIV/Aids-Prävention. Wo offen geredet wird, wird es meist auch politisch. So fördert das Programm auch die Demokratisierung der Gesellschaft. Mit der Unterstützung des Weltfriedensdienstes konnte ein regionales Netzwerk unter Jugendlichen aufgebaut werden. Dadurch wurden die Dorfgemeinschaften gestärkt und die Ausgrenzung und Verfolgung HIV-Infizierter wurde gemindert.