Treibjagd übers Gräberfeld

Immer mehr Wild lebt auf Friedhöfen - im brandenburgischen Stahnsdorf wurde es nun geschossen

  • Marion van der Kraats, dpa
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Es ist ein Ort der Ruhe, des Gedenkens, der Trauer. Eine Treibjagd passt nicht zur Stille auf einem Friedhof. Dennoch rücken immer wieder Jäger aus, um vor allem Wildschweine und Rehe zu erlegen.

Stahnsdorf. Schüsse hallen über den wildromantisch verwucherten Waldfriedhof. Hundegebell. Aufgeregtes Rascheln im schneebedeckten Dickicht. Dicht an dicht laufen die Männer und Frauen über das Gelände und treiben das Wild. Nach zwei Jahren Pause ist am Wochenende auf dem Südwestkirchhof Stahnsdorf bei Potsdam wieder zur Jagd geblasen worden. 15 Schützen und 31 Jagdhelfer trieben Rehe und Wildschweine über den - laut Kirchenangaben - größten evangelischen Friedhof Deutschlands. Eine Aktion, die in der Öffentlichkeit umstritten ist.

»Wer möchte denn auf so einem Ort der Grausamkeit seine letzte Ruhe haben«, fragt etwa Lothar im »Anti-Jäger-Blog«. »Makaber«, »pietätlos«, »unglaublich« empörten sich Gegner bundesweit bereits bei anderen Einsätzen - etwa 2011 in Saarbrücken. Kirchhofsverwalter Olaf Ihlefeldt kennt die ...


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