Ungleichheits-Zustimmung sinkt
Gehörte die Bundesrepublik laut OECD in den 80ern und 90ern noch zu den Ländern mit eher geringer Ungleichheit, liegt sie heute im europäischen Mittel. Mehr als zwei Drittel der Bevölkerung finden diese Entwicklung ungerecht. Im Westen hielten 2010 rund 87 Prozent der Befragten die Unterschiede für »zu groß« hielten. Im Osten war es mit 96 Prozent nahezu die gesamte Bevölkerung.
Gerade im Westen stellen die Forscher einen Sinneswandel fest: 2004 pflichteten nur 40 Prozent der Aussage bei, jeder solle ein Einkommen haben, das »er mit seiner Familie für ein anständiges Leben braucht«. Sie vermuten, dass »die anhaltende Mindestlohndebatte und die beachtliche Ausweitung von Niedriglohnbeschäftigungen« zum Wandel beigetragen haben. Das geht aus einer Studie des Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften in Mannheim hervor.
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