Fußballkrimi im Norden

Der Hamburger SV gewinnt das kampfbetonte Derby gegen Werder Bremen mit 3:2

  • Peer Lasse Korff, SID
  • Lesedauer: 3 Min.

Der Hamburger SV hat seinen Dauerrivalen Werder Bremen in einem Fußballkrimi niedergekämpft und die Krise an der Weser verschärft. Der Bundesliga-Dino setzte sich im 98. Nordderby mit 3:2 (1:1) durch und beendete damit Werders Serie von drei Siegen in Folge gegen den ungeliebten Nachbarn. Während den HSV nach dem 19. Spieltag nur ein Zähler von Schalke 04 und damit von einem Europa-Pokalplatz trennt, steckt Werder im unteren Mittelfeld fest. Die Grün-Weißen bleiben Tabellenzwölfter - und die gesteckten Ziele rücken in immer weitere Ferne.

Zunächst brachte Assani Lukimya (9.) die Gäste vor 54 758 Zuschauern in Hamburg in Führung, bevor der Südkoreaner Heung-Min Son (23.) mit einem Traumtor zum Ausgleich traf. Direkt nach dem Wiederanpfiff markierte Dennis Aogo (46.) die HSV-Führung und in der 53. Minute erzielte Stürmer Artjoms Rudnevs seinen achten Saisontreffer zum 3:1. Doch Sokratis (54.) verkürzte im Gegenzug. In der Schlussphase sahen die Bremer Clemens Fritz (80.) wegen Foulspiels und Marko Arnautovic (90.+1) wegen unsportlichen Verhaltens jeweils eine Gelb-Rote Karte.

Zweikampfstark, dominant und mit viel Zug zum Tor: Der HSV machte von Beginn an klar, dass er die bittere Serie gegen den Nordrivalen unbedingt beenden wollte. Rafael van der Vaart deutete schon nach einer Minute an, dass sich die Hausherren viel vorgenommen hatten. Der HSV-Regisseur brachte Rudnevs in Schussposition, doch der Lette verfehlte das Bremer Tor nur knapp. Acht Minuten später bekamen die Hamburger jedoch die kalte Dusche. Lukimya ließ Nationaltorhüter René Adler keine Abwehrmöglichkeit mit seinem artistischen Kopfball.

Werder war nach dem 0:5 beim Rückrundenstart gegen Dortmund, der zweithöchsten Heimniederlage der Vereinsgeschichte, ohne großes Selbstvertrauen nach Hamburg gereist. Nach der Führung brannte die Elf von Schaaf zwar auch kein fußballerisches Feuerwerk ab, präsentierte sich aber defensiv als stabil. Erst Son knackte das Bollwerk der Bremer mit seiner herausragenden Einzelaktion.

Nach dem Ausgleich waren die Hausherren, die zuletzt drei Heimspiele in Folge gewonnen hatten, klar tonangebend, ohne sich dabei jedoch eine Vielzahl an Chancen herauszuspielen. Werder stand weiter tief und setzte auf Konter. Nach der Pause entwickelte sich ein richtig spannendes Spiel. Beinahe jeder Schuss war ein Treffer. Der HSV zog erst mit dem frisch getankten Selbstvertrauen davon, doch dann patzte plötzlich Adler, der bei den Hamburgern eine überragende Saison spielt. Beide Mannschaften kämpften nun um jeden Meter und gaben keinen Zweikampf verloren.

In der 62. Minute hatte der Bremer Kevin de Bruyne die größte Chance zum Ausgleich, nachdem ihn der gerade eingewechselte Marko Arnautovic mustergültig bedient hatte. Doch der Kopfball des Belgiers war ebenso harmlos wie der Abschluss von Mehmet Ekici kurze Zeit später.

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