Die Wucht des Wassers

Australier flüchten nach Überschwemmungen in Todesangst auf Dächer

  • Lesedauer: 2 Min.

Schwere Überflutungen haben an Australiens Ostküste am Montag heftige Verwüstungen angerichtet. In Todesangst konnten sich viele Einwohner der am schwersten betroffenen Stadt Bundaberg nur noch auf ihre Hausdächer retten. Die reißenden Wasserströme machten es den Rettern unmöglich, die Eingeschlossenen mit Booten zu erreichen. Polizei und Feuerwehr mussten sie mit Hubschraubern in Sicherheit bringen. 2000 Grundstücke und 1200 Häuser wurden überflutet.

In Bundaberg 385 Kilometer nördlich von Brisbane wurden die schlimmsten Überschwemmungen seit Beginn der Aufzeichnungen 1893 gemessen. Der Fluss Burnett durchbrach alle Deiche. Das Wasser rauschte mit einer Geschwindigkeit von 75 Kilometern in der Stunde durch manche Straßen. »Bei der Geschwindigkeit und den steigenden Pegeln bedeutet das, dass ganze Häuser fortgerissen werden können«, warnte Queenslands Premierminister Campbell Newman. Die Feuerwehr ordnete die Räumung ganzer Stadtteile an. Bundaberg hat 70 000 Einwohner.

Zwei Menschen kamen in Queensland ums Leben. Ein 81 Jahre alter Segler ertrank, nachdem sich seine Jacht vom Anker losgerissen hatte, ein 27-Jähriger wurde in den Fluten eines angeschwollenen Flusses davongerissen und von der Strömung unter Wasser gezogen. Auch in Gympie und Maryborough nördlich von Brisbane und im Hinterland drohten Dämme zu brechen. In Lockyer Valley westlich von Brisbane wurden Evakuierungen angeordnet. Dort waren 2011 bei Überflutungen 19 Menschen umgekommen.

Nach der Hitzewelle Anfang Januar brach nun Tropensturm Oswald über die Küstenregion herein. Der Nordosten des Kontinents ist mit den Sandstränden eine der Haupttouristenregionen. Die Zwei-Millionen-Stadt Brisbane machte sich auf Hochwasser im Laufe der Woche gefasst. Dort gab es erst vor zwei Jahren schwere Überflutungen Der Wivenhoe-Staudamm konnte die Wassermassen nicht eindämmen, tausende Häuser wurden überschwemmt. dpa

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