Viele Krankheiten - viele Pillen

Versorgung von Patienten mit mehrfachen Beschwerden oft unzureichend

  • Ulrike Henning
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Die Zahl mehrfach erkrankter Menschen wächst mit zunehmendem Alter. Nach Angaben des Robert-Koch-Institutes geben 45,5 Prozent der Männer über 65 Jahren an, an ein bis zwei chronischen Erkrankungen zu leiden, 36,2 Prozent schon an drei bis vier. Die medizinische Betreuung dieser multimorbiden Patienten ist nicht zufriedenstellend.

Zwar ist der Begriff Multimorbiditiät in aller Munde, an entsprechender Versorgung hapert es aber. In ländlichen Gegenden mit immer weniger Einwohnern, so wird argumentiert, könnten Ärzte nicht gut verdienen, da gerade die betagten Patienten mit mehreren Krankheiten einen hohen Behandlungsbedarf haben, der sich im Honorar nicht widerspiegele.

Eine endgültige, allgemein anerkannte Definition der Multimorbidität gibt es nicht. Experten legen unterschiedliche Kriterien für die Anzahl der gleichzeitigen Erkrankungen bzw. für deren Schweregrad fest. Die Leiden können chronisch oder akut sein, körperlich oder psychisch verursacht. Ein klassisches Beispiel ist das häufige Zusammenfallen von Diabetes mellitus und einer Depression. Auch wenn sich Krankheiten eher bei Patienten mit zunehmendem Alter häufen, sind jüngere Menschen ebenso davon betroffen.

Dürftig ist immer noch die Zahl der Veröffentlichungen: 2005 fanden sich in der...


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