Größenwahn an der Planai

Die alpine Ski-WM in Schladming ist teuer und von österreichischem Patriotismus überzogen

  • Marco Mader, SID
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Ein ganzes Land steht auf den Brettern: Für die Ski-Nation Österreich ist die alpine WM in Schladming wesentlich mehr als ein sportlich bedeutsames Ereignis.

Eine Hose hat auch »Hopsi« nicht an. Anders als »Goleo«, das Maskottchen der Fußball-WM 2006, ist der Skihase mit Mütze, Schal und Stiefeln aber bestens gerüstet für seinen Einsatz in Schladming. »Hopsi« ist der Stolz der 42. alpinen Ski-WM, die am Montagabend eröffnet wurde. Der graue Rammler, der in einer fülligeren Ausführung schon bei der WM 1982 im Einsatz war, wurde bereits über 15 000 Mal verkauft. Die WM ist ein Riesengeschäft - und für Österreich mehr als Sport.

400 Millionen Euro wurden in dem 4400-Seelen-Ort investiert. Zum Vergleich: Die zur WM 2006 errichtete Münchner Arena kostete nur 350 Millionen Euro. Ohnehin scheint die Fußball-WM der Maßstab für diese Ski-WM auf der 1906 Meter hohen Planai zu sein. Die Skistars um Marcel Hirscher und Anna Fenninger sollen ab heute sechs bis acht Medaillen gewinnen - und das skiverrückte Land in einen Begeisterungstaumel stürzen, wie es »König Fußball« in Deutschland vermocht...


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