Amor & Amok
Grüneberger/Gille: Ein Buch zu zweit
Erzählungen, Gedichte, Lithographien, Kaltnadelarbeiten. Viel Sachsen und viel Welt – in kühlen Porträts der Provinz, tief im Menschen. Das klingt wie eine Absage, ist aber Feier: des Daseins, wie es pfiffig, listig, lüstern, liebend, also leidend und lebendig dümpelt.
Ralph Grüneberger hat einen guten Blick fürs Arbeiterschicksal, Sighard Gille sieht mit scharfer Optik die Kleinmächtigkeit des Bürgers. Der Dichter und der Malergrafiker legen eine Sammlung von Arbeiten mehrerer Jahrzehnte vor; in die Landschaften ist Blei gesunken, in die Herzen wohl auch; ein trauriges, trotziges Buch über Amors wildes Existieren und über den Amok Existenz, des Lebens Lauf von Deutschland Ost nach Deutschland West, aus Zähmung und Lähmung in die Freiheit – und neuer Lähmung und Zähmung, jetzt, da alles »bunterbesser« wurde ( Grüneberger).
Kompendien sind wie Streusalz, das auf vielen Wegen nach Wunden sucht. Eine Einladung zum Hierhin w...
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