Unten links
Wenn morgen in Berlin die Internationalen Filmfestspiele beginnen, richtet sich das Augenmerk der Kinoliebhaber auf das Rollenspiel der Schauspieler. Wobei die eigentlich überhaupt keine »Rollen« spielen - keine Hackfleisch- oder Wäscherollen zumindest und schon gar keine Filmrollen. Von letzteren, Relikte in Blechbüchsen aus prädigitaler Zeit, gibt es ohnehin immer weniger. Trotzdem sprechen wir unverzagt von der »Rolle«, in die ein Künstler zu schlüpfen habe wie in eine zweite Haut. Lange und intensiv müsse die »entwickelt« werden, ehe die Darsteller gut darin verpackt sind und Kameras angeworfen werden können. Das ist natürlich Unsinn, denn beim »Entwickeln« fiele derjenige, der sie ausfüllen soll, ja sofort aus der Rolle. Immerhin eine Rolle gibt es dann aber doch, die den Start der Berlinale kaum erwarten kann, um endlich entwickelt zu werden. Begierig darauf, dass die Stars auf ihr ihre Spuren hinterlassen, wird morgen ausgerollt: der rote Teppich. mha
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