Helfer wider Willen

Aert van Riel über den missglückten »peerblog«

  • Lesedauer: 2 Min.

Peer Steinbrück kann aufatmen. Die Website seines Unterstützers Karl-Heinz Steinkühler »peerblog« wird nie wieder online gehen. Angesichts der Diskussionen über vermeintliche Begünstigungen Steinkühlers durch die nordrhein-westfälische SPD und die anonymen Geldgeber von »peerblog« war das schnelle Ende des Projekts wohl die beste Variante für den Kanzlerkandidaten der SPD. Ermöglicht wurde dies allerdings erst durch Hacker, welche die Internetseite attackierten. Steinbrück und seine Unterstützer stellen sich nun als Opfer der Internetaktivisten dar. Dem SPD-Mann bleibt es dadurch erspart, sich selber von den Machern der Kampagnen-Website distanzieren zu müssen. Die Aktivisten wurden zu seinen unfreiwilligen Helfern. Sie wollten Steinbrück eigentlich vielmehr schaden, nachdem sie von den Debatten über die Finanzierung des Projekts erfahren haben. Vieles weist auch eher auf einen öffentlichkeitswirksamen Streich hin, als auf eine ernsthafte politische Aktion im Kampf für mehr Transparenz. Sollten die Hacker tatsächlich gehofft haben, mit ihrer Aktion Druck auf die Macher der Internetseite auszuüben, die Geldgeber des Projekts zu nennen, kann ihr Handeln nur als naiv bezeichnet werden.

Fraglich bleibt, ob Steinbrück und sein Team nach den sich häufenden Pannen nun die richtigen Schlüsse für künftige Kampagnen ziehen werden. Auf anonyme Helfer aus dem Netz können sie jedenfalls ein weiteres Mal nicht hoffen.

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