Bunte Pracht in Neumünster

Museum präsentiert Quilts aus den USA und Europa

  • Dieter Hanisch, Neumünster
  • Lesedauer: 2 Min.
Quilts sind kunstvoll gestaltete Zierdecken. Das Textilmuseum Neumünster zeigt nun Meisterwerke der Quiltherstellung.

Quiltkunst auf höchstem Niveau gibt es derzeit im Museum Tuch & Technik in Neumünster zu bewundern. Unter dem Titel »Color Improvisations« sind in dem Textilmuseum noch bis zum 10. März viele farbenprächtige Werke aus den USA und Europa zu sehen, allen voran von der Altmeisterin Nancy Crow, die auf diesem Gebiet der Textilkunst als Koryphäe gilt.

Die US-Amerikanerin präsentiert in der mittelholsteinischen Stadt bisher noch nie ausgestellte Mono-Prints, die Crow als Selbstporträts versteht. Die aus der Nähe von Baltimore stammende Künstlerin hat in den vergangenen 25 Jahren immer wieder mit innovativen Techniken die Quilttraditionen geradezu revolutioniert. Nicht von ungefähr hängen Werke von ihr im Museum of Modern Art in New York.

Die Ausstellung in Neumünster wurde eigens von ihr mit ausgesuchten Exponaten ihrer Schülerinnen bestückt. Zusammengekommen sind 50 Arbeiten von 26 Künstlerinnen aus den USA, Schweiz, Russland, Kanada und Deutschland. Ob manuell hergestellt oder maschinengenäht - der großformatigen Farbenpracht ist die dahinter steckende Sisyphusarbeit anzusehen. Mehrere hundert, teilweise viele tausende Patches (Flicken) wurden für die Objekte verarbeitet. Dabei wechseln sich symmetrische wie vollkommen experimentelle, wild anmutende Strukturen ab. Die aufwendigen Stoffarbeiten wurden zum Teil noch künstlerisch coloriert. Wie Handlinien bahnen sich die Steppnähte manchmal ihren eigenwillig scheinenden Weg über die Stoffpartikel, die ohnehin voller Fantasie und Kreativität zusammengefügt sind und einem Puzzle oder Mosaik gleichen und den Blick für das Detail geradezu herausfordern.

Nicht selten ist die abgebildete Unruhe Programm. Was wie ungezügelte Improvisationslust ausschaut, folgt meist penibel geplanten Mustern und Schablonen. Mal stehen Farbkompositionen im Mittelpunkt, mal sind es Formgebilde.

Die Station in Neumünster bietet die letzte Gelegenheit, die Quilts in Europa zu bestaunen. Im Anschluss werden sie in den USA ausgestellt.

www.tuch-und-technik.de

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