Gewerkschafter des Übergangs

Der kürzlich verstorbene Ernst Breit trat den DGB-Vorsitz 1982 in einer für die Gewerkschaften von außen wie von innen bewegten Zeit an

  • Georg Fülberth
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Geistig moralische Wende und Streit ums Grundsatzprogramm: Ernst Breit schaffte es, als DGB-Vorsitzender ab 1982 Ruhe in den Gewerkschaftsbund zu bringen.

Am 22. Februar starb im 89. Lebensjahr der ehemalige DGB-Vorsitzende Ernst Breit. Die Nachrufe aus der Gewerkschaftsbewegung betonen, ihm sei es gelungen, die großen Schwierigkeiten, denen er sich am Anfang gegenüber sah, zu meistern. Mehr als das: mit seiner Amtszeit (1982 bis 1990) verbanden sich sogar überraschende Erfolge. Er war kein Mann des Nieder-, sondern des Übergangs.

Sein Vorgänger Heinz Oskar Vetter war der DGB-Chef der sozialliberalen Koalition gewesen. Deren Amtszeit deckte sich weitgehend mit der seinen: 1969 bis 1982. Der DGB konnte unter Bundeskanzler Willy Brandt eine Verbesserung der Rentenversicherung sowie des Betriebsverfassungsgesetzes erreichen. Noch unter Helmut Schmidt gelang immerhin eine Ausweitung der Mitbestimmung über den Montanbereich hinaus, wenngleich mit Abstrichen. Als die Massenarbeitslosigkeit einsetzte, wurde es für die Gewerkschaften schwerer. Ihre Selbstverpflichtung zur Loyalität mit ...


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