Keine Kohle für Chiles Norden

Berufungsgericht stoppt Wärmekraftwerk von spanischem Energieversorger

  • Benjamin Beutler
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Chiles Norden ist reich an Kupfer. Doch die Kupfergewinnung ist energieaufwendig. Deshalb war trotz Protesten bei Huasco ein Kohlekraftwerk geplant. Ein Gericht stoppte jetzt den Bau.

Chiles Umweltbewegung feiert einen Punktsieg. Ein Berufungsgericht stoppte vergangene Woche den Bau des »Punta-Alcalde«-Projektes im Norden des Landes. Die 740-Megawatt-Anlage des spanischen Energieversorgers ENDESA mit Verladehafen am Pazifik rund 800 Kilometer nördlich der Hauptstadt Santiago de Chile sollte die Kupferindustrie der Region mit Strom versorgen. Doch befürchten Bewohner der Hafenstadt Huasco unkalkulierbare Risiken vor allem für die Umwelt. Gefährdet sei der Nationalpark »Llanos de Challe«, so die Kläger. In dem 1994 eingerichteten Schutzgebiet wachsen seltene Wüstenpflanzen wie die »Löwentatze«. Nahe der Panamericana nisten Anden-Kondore, Guanaco-Lamas ziehen durch das 45 000-Hektar-Areal zwischen Pazifikküste und Anden. Auch ein Schutzgebiet für die Humboldt-Pinguine auf drei nahen Inseln sei betroffen, argumentierten die Kraftwerks-Gegner.

Den Bau-Stopp begründete das Geric...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.