Schule auf der Kippe

Seifhennersdorf sucht Fünftklässler

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Seifhennersdorf (dpa/nd). Die Zukunft der Mittelschule in Seifhennersdorf (Landkreis Görlitz) steht wieder auf der Kippe. Nach Ende der Anmeldefrist seien das nächste Schuljahr nur elf Kinder für neue fünfte Klassen angemeldet gewesen, bestätigte Bürgermeisterin Karin Berndt (parteilos) Medienberichte vom Samstag. Vorgeschrieben sind 40 Schüler für zwei Klassen. Bis zum Schuljahresbeginn im Sommer solle um weitere Schüler gekämpft werden, sagte die Bürgermeisterin. »Wir haben noch fünf Monate Zeit.« Vor allem die unsichere Zukunft der Schule habe vermutlich viele Eltern abgehalten.

Voriges Jahr hatten der Schule zwei Schüler gefehlt, um die gesetzlichen Vorgaben von 40 Schülern pro Stufe zu erfüllen. Daraufhin hatten die Eltern den Unterricht mit pensionierten und freiberuflichen Lehrern selbst organisiert. Das Kultusministerium hält das für illegal. Derzeit gibt es an der Schule noch 13 Fünftklässler.

Unlängst konnten die Schulrebellen erste Gerichtserfolge verbuchen. Das Amtsgericht Zittau stellte Bußgeldverfahren gegen die Eltern ein. Das Verwaltungsgericht Dresden hatte zuvor entschieden, den Seifhennersdorfer Rechtsstreit um Sachsens Schulgesetz dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe vorzulegen. Es soll prüfen, ob der darin verankerte Paragraf zur Schulnetzplanung gegen das Grundgesetz verstößt.

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