Lücken in der Zeugenliste
NSU-Prozess soll offenbar nur an der Oberfläche des Nazi-Terrors kratzen
Beim NSU-Verfahren gegen Beate Zschäpe und Helfer werden wichtige Zeugen fehlen. Das geht aus Dokumenten hervor, die »nd« vorliegen. So kommt der Verdacht auf, man wolle das Thema Rechtsterrorismus »auf kleiner Flamme« halten.
Verantwortlich für das »Platzdilemma« ist das Münchner Justizministerium. Es hätte eine Lösung finden können, um dem Interesse an dem Prozess wegen der zehn zumeist rassistischen Morde des »Nationalsozialistischen Untergrundes« (NSU) gerecht zu werden.
Bereits als die Anklage des Generalbundesanwaltes bekannt wurde, kam der Verdacht auf, man wolle den Zellencharakter des NSU betonen: Es gab nur eine Handvoll fanatischer Rechtsextremisten. Sie lebten im Verborgenen. Der Wunsch, das ganze Ausmaß des rechtsextremistischen Terrornetzwerkes zu erkennen, ist aus den Vorwürfen der Ankläger nur schwer erkennbar.
Dieser Taktik folgt nun womöglich das Gericht. Zwar wird das Strafverfahren »wegen Bildung einer terroristischen Vereinigung« geführt, aber die »nd« vorliegende Zeugenliste lässt den Verdacht aufkommen, dass ...
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