Pillen nicht per Ferndiagnose

CSU fordert Schritte gegen Online-Ärzte

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin (dpa/nd). Der Unionsfraktionsvize Johannes Singhammer (CSU) fordert mehr Schutz deutscher Patienten bei Arztsprechstunden im Internet. So biete die britische Online-Arztpraxis DrEd auch in Deutschland in großem Stil reine Sprechstunden inklusive Verordnung von Medikamenten an. »Der Patientenschutz wird ausgehöhlt«, sagte Singhammer. »Die Bundesregierung ist aufgefordert, deutsches Recht so durchzusetzen, dass es nicht unterlaufen werden kann.« Ärztepräsident Frank Ulrich Montgomery sagte, laut Musterberufsordnung dürften deutsche Ärzte nicht nur aus der Ferne beraten und behandeln. Dieser Grundsatz diene dem Schutz des Patienten. Angebote wie DrEd sehe die Ärztekammer äußerst skeptisch.

Der deutsche DrEd-Sprecher Jens Apermann entgegnete, Ferndiagnosen folgten strikt den Regeln ärztlicher Praxis und würden nur für wenige Bereiche angeboten. Seit dem Start des deutschsprachigen Angebots Ende 2011 hätten über 15 000 Patienten die Sprechstunden besucht.

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